Mitte April habe ich mich mit der sympathischen Susan in Pforzheim zu einem Fotospaziergang für ein paar lockere Portraitfotos getroffen. Das letzte mal in Pforzheim war ich als Kind mit meinen Eltern und das ist jetzt schon einige Jahrzehnte her. Vom Enzauenpark kannte ich bis zu dem Treffen mit Susan nicht viel mehr als man beim googlen findet. Dementsprechend gespannt war ich, was mich dort nun erwartet.
Da ich mich in der Region rund Pforzheim schlecht auskenne, überließ ich ihr die Wahl der Location. Ihre Entscheidung fiel auf den Enzauenpark, welches ein ehemaliges Landesgartenschaugelände ist. Dies ist eine etwas andere Örtlichkeit als ich hier auf der Alb sonst so zum fotografieren zur Verfügung habe. Wie der Name schon sagt eine angelegte Parkanlage am Ufer des Flusses Enz am Rande von Pforzheim, welches den Einwohnern zur Naherholung dient.
Den Zeitpunkt des Shootings hatten wir auf den nahen Abend in den Sonnenuntergang hinein festgelegt, da mit dem Untergang der Sonne das Licht aus fotografischer Sicht zunehmend besser & dem Modell schmeichelnder wird. Das ungeliebteste Licht für einen Fotografen ist einfach rund um die Mittagszeit, wenn die Sonne senkrecht steht und kaum bis keine Schatten wirft. Es ist möglich zu dieser Zeit fotografieren, früh Morgens oder eben am Abend ist, bei sonnigem Wetter wie wir das hatten, einfach schöner.
Nachdem Susan und ich uns im Park getroffen hatten, bequatschten wir in einem lockeren Gespräch das weitere Vorgehen. Im Vorgespräch hatte sie mir erzählt, dass es für sie eines der ersten Portraitshootings mit einem Fotografen sei. Normalerweise sorgt sie als gelernte Visagistin dafür, dass die anderen Mädels topp Geschminkt vor der Kamera erscheinen. Wie ich später bei der Nachbearbeitung der Bilder am PC bemerkte, hat sie das mit dem Schminken wirklich drauf. Bin selbst jetzt noch von begeistert, wie wenig Arbeit ich diesbezüglich in Lightroom hatte.
Wie bei jedem unerfahren Menschen vor meiner Kamera begann ich mit einfachen Posings. Dazu gehört für mich das erklären & vorzeigen was ich von meinem Modell ungefähr möchte. Ebenso zeige ich immer wieder einzelne Bilder aus der Session direkt auf dem Kameradisplay. So spielt man sich aufeinander recht schnell ein. Das Modell gewinnt an Selbstsicherheit und ich entwickle ein Gespür was mit meinem Gegenüber möglich ist. Posing vor der Kamera ist nicht einfach!
So sind wir beide dann durch den Park gezogen und haben uns ein paar interessante Ecken zum fotografieren ausgesucht. Das war ganz witzig, da in dem Park zu dem Zeitpunkt doch einiges los war und wir dort etwas aufgefallen sind. Das ein oder andere Kind wollte mich direkt einpacken, dass musste ich dann doch ablehnen. Susan hat das super gemacht und von ihrer Unerfahrenheit vor der Cam war das ganze Shooting über nichts zu spüren.
Der Spaß an der Aktion lag definitiv auf beiden Seiten und ich bin Susan sehr dankbar, dass sie sich zur Verfügung gestellt hat. Das Beispiel mit ihr zeigte mir wieder, dass es nicht nötig ist wahnsinns die Modellerfahrung zu haben um an tolle Bilder zu kommen. Etwas Zeit, Geduld und Lockerheit beim fotografieren sind ausreichend. Stimmt dann noch die Chemie zwischen Modell & Fotograf, kann eigentlich nur positives am Ende heraus kommen.
Am Ende trennten sich unsere Wege und für mich stand die eigentliche Arbeit erst an. Sichten der Bilder, eine Retusche drüber legen, Susan mt den Bildergebnissen eine Freude machen und den Blogpost hier verfassen.